Am 6. April 1652 landete der Seefahrer Jan van Riebeeck in einer Bucht im Südwesten Afrikas, um eine Versorgungsstation für die Niederländische Ostindien-Kompanie zu errichten. Es war die Geburtsstunde Kapstadts und der Kapkolonie, in der sich in der Folgezeit Tausende europäische Siedler niederließen – vor allem aus den Niederlanden, aber auch aus Deutschland und Frankreich. Basierend auf ihrer Sprache Afrikaans (eine vereinfachte Form des Niederländischen) und ihrem protestantischen Glauben entwickelten sie eine ausgeprägte Gruppenidentität, die sich zu einem aggressiven Nationalismus auswuchs und im 20. Jahrhundert in die Apartheid mündete. Ihrer Selbstbezeichnung „Afrikaner“ fehlt es im Deutschen an Trennschärfe, weshalb man vom „Afrikaaner“ spricht – oder vom Buren, wörtlich Bauern. Im heutigen Südafrika bilden die etwa 2,5 Millionen Afrikaaner zusammen mit den Nachfahren britischer Siedler die weiße Minderheit. Sie macht etwa sieben Prozent der Bevölkerung aus und ist wirtschaftlich erheblich besser gestellt als die schwarze Mehrheit. Donald Trump allerdings sieht in den Afrikaanern Opfer rassistischer Verfolgung – und ließ nun 59 von ihnen als Flüchtlinge in die USA einfliegen.
Aktuelles LexikonAfrikaaner

Über den Ursprung der Volksgruppe, von denen nun einige als „Flüchtlinge“ in Trumps USA dürfen.
Von Paul Munzinger

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