Das Ergebnis der Oberhauswahl in Japan ist eine Mahnung an die demokratische Welt: Man muss streiten können, um sie zu bewahren. Diese Mahnung hat nichts damit zu tun, dass die erzkonservative Regierungspartei LDP mit ihrem Koalitionspartner Komeito die absolute Mehrheit verloren hat. Im Gegenteil. Wahlniederlagen sind ein gesunder Teil des parlamentarischen Geschäfts. Sie ermöglichen Neuanfänge und Aufbruchstimmung. Das Problem ist vielmehr, an wen die Koalition ihre absolute Mehrheit verloren hat. Unter anderem nämlich an ultrarechte Parteien, die dem stolzen Inselstaat anscheinend seinen moralischen Fortschritt verwehren wollen.
MeinungOberhauswahl:Japan muss das Streiten lernen

Kommentar von Thomas Hahn
Lesezeit: 2 Min.

Im Inselstaat feiern neuerdings Extremisten Erfolge. Das hat auch mit einer verhängnisvollen Eigenheit der Harmoniegesellschaft zu tun.

Wahlen:Der nächste Schlag für Japans Premierminister
Die Partei von Premier Shigeru Ishiba verliert auch im Oberhaus in Tokio die absolute Mehrheit, die im Unterhaus ist sie schon los. Wieso tritt der Regierungschef trotzdem nicht zurück?
Lesen Sie mehr zum Thema