Es spricht für die Kraft der japanischen Demokratie, dass die rechtskonservative Dauerregierungspartei LDP bei der Unterhauswahl am Sonntag eine deutliche Niederlage hinnehmen musste. Ein Schmiergeldskandal hat sie Vertrauen gekostet. Der neue Premierminister Shigeru Ishiba hat mit seinem halbherzigen Kurs keine Aufbruchstimmung erzeugen können. Und zu viele Menschen im Land haben das Gefühl, dass die politische Elite in Tokio an ihnen vorbeiregiert. Kein Wunder also, dass die LDP die absolute Mehrheit eingebüßt hat und diese auch mit dem Stammkoalitionspartner Komeito nicht mehr erreicht.
Asien:Dieses Wahlergebnis ist nicht gut für Japan
Lesezeit: 2 Min.
Die Regierungspartei LDP büßt die absolute Mehrheit im Parlament ein. Doch wer sich deshalb neue Impulse zur Lösung alter Probleme erhofft, der wird wohl enttäuscht.
Kommentar von Thomas Hahn
Japan vor der Wahl:In Schönheit aussterben
Japan steckt dort am tiefsten in der Krise, wo es am friedlichsten ist. Geburtenmangel, Landflucht und Überalterung bluten das Hinterland aus. Zu Besuch bei Menschen, die es gewohnt sind, vergessen zu werden.
Lesen Sie mehr zum Thema