Benny Gantz hat abgerechnet. In sechs Punkten hat er die Kriegspolitik der israelischen Regierung zum Desaster erklärt. Das Land befindet sich nach seiner Analyse in Geiselhaft von Premierminister Benjamin Netanjahu und dessen rechten Partnern. Nichts daran ist falsch, seine Anklage trifft die Probleme in jedem Punkt, von der fehlenden Nachkriegsplanung für Gaza bis zur fehlenden Wehrpflicht für Ultraorthodoxe. Zwei Fragen aber bleiben offen: Warum hat Gantz diesen desaströsen Kurs als Mitglied des Kriegskabinetts so lange mitgetragen? Und warum will er nun noch drei Wochen warten, bis er sich aus einer Regierung zurückzieht, in der er höchstens noch als Feigenblatt von Nutzen ist?
MeinungIsrael:Der Kritiker mit dem langen Geduldsfaden

Kommentar von Peter Münch
Lesezeit: 1 Min.

Benny Gantz rechnet mit der Kriegspolitik von Premierminister Benjamin Netanjahu ab. Doch auch er taktiert, anstatt seinen Einsichten umgehend Taten folgen zu lassen.

Israel:Das Ultimatum bringt Netanjahu in Bedrängnis
Benny Gantz, der beliebteste Politiker des Landes, gibt dem Premier bis zum 8. Juni Zeit für einen Kurswechsel im Gaza-Krieg. Ansonsten will er das Kriegskabinett verlassen. Der Streit um das richtige Vorgehen steuert auf seinen Höhepunkt zu.
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