Der 7. Oktober 2023 ist ein schwarzes Datum und in seiner Bedeutung kaum zu überschätzen. Das Massaker der Hamas mit fast 1200 Toten, das Leid der 250 Geiseln, von denen Dutzende bis heute im Gazastreifen gefangen gehalten werden, das Trauma, das die Israelis als Nation erlitten haben: Der Terrorangriff der palästinensischen Militanten war das Schlimmste, was dem jüdischen Volk seit dem Holocaust widerfahren ist. Niemand kann diese Orgie des Hasses rechtfertigen – auch kein noch so überzeugter Unterstützer der palästinensischen Sache. Bei aller Feindschaft gilt die Prämisse eines Minimums an Menschlichkeit. Diese gilt aber ebenso für Israels Kriegführung. Selbst bei Berücksichtigung aller militärischen Zwänge lassen sich 40 000 Tote im Gazastreifen nicht rechtfertigen. Der Kampf gegen die Terrorgruppe wirkt wie ein Vergeltungsakt gegen die Palästinenser als Volk.
7. Oktober:Moralische Appelle bewirken im Nahen Osten nichts mehr
Lesezeit: 3 Min.
Diese Woche hat besonders drastisch gezeigt, wozu das Massaker der Hamas vor einem Jahr in Israel geführt hat: zur Ansicht, dass in der Region das Recht des Stärkeren gelten muss, also das eigene.
Kommentar von Tomas Avenarius
Nahost:Krieg der vielen Fronten
Vom Massaker der Hamas am 7. Oktober bis zum zweiten Raketenangriff Irans auf Israel: Der Nahe und Mittlere Osten ist in eine Spirale der Gewalt geraten, die die Region in einen großen Krieg zu führen scheint. Eine Bestandsaufnahme.
Lesen Sie mehr zum Thema