Seit bei einem Raketenangriff auf den drusischen Ort Madschdal Schams auf den von Israel annektierten Golanhöhen mindestens zwölf Menschen starben, wächst die Angst vor einem weiteren Nahostkrieg – zwischen Israel und der von Libanon aus operierenden schiitischen Hisbollah-Miliz. Die Golanhöhen erheben sich wie eine natürliche Festung hoch über den Nordosten Israels, von hier aus beschoss die syrische Armee bis 1967 regelmäßig die israelischen Dörfer in der Ebene und versuchte, deren Wasserversorgung durch die Quellflüsse des Jordan zu kappen. Beim Sechstagekrieg 1967 eroberte Israel das Gebiet und folgte der UN-Resolution 242 nicht, welche die Räumung der Höhen forderte. Mit Ausnahme der Drusen floh die syrische Bevölkerung 1967, Israel betreibt dort heute Weinbau und Viehzucht. Im Jom-Kippur-Krieg 1973 erlitt Syrien beim Angriff auf Israel nach Anfangserfolgen hier eine schwere Niederlage. Auch wegen ihrer hohen militärischen Bedeutung erklärte Israel die Golanhöhen 1981 zum Teil seines Staatsgebietes, was die UN völkerrechtlich nicht anerkennen. Eine UN-Pufferzone trennt israelisches und syrisches Gebiet. Die Golanhöhen sind etwa 60 Kilometer breit und 25 Kilometer lang, im Bergmassiv Hermon, das 2814 Meter hoch ist, liegt Israels einziges Skigebiet.
Aktuelles Lexikon:Golan
Hügeliges Grenzland zwischen Syrien und Israel, seit 1967 von Israel beansprucht, jetzt Ziel eines Raketenangriffs.
Von Joachim Käppner
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