MeinungDeutschland und Israel:Es kann keine bedingungslose Solidarität mit der Regierung Netanjahu geben

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Kommentar von Sina-Maria Schweikle

Lesezeit: 3 Min.

Der neue deutsche Außenminister Johann Wadephul (li.) und Israels Außenminister Gideon Sa ’ ar bei einer Pressekonferenz in der Holocaust-Erinnerungsstätte Yad Vashem.
Der neue deutsche Außenminister Johann Wadephul (li.) und Israels Außenminister Gideon Saar bei einer Pressekonferenz in der Holocaust-Erinnerungsstätte Yad Vashem. (Foto: GIL COHEN-MAGEN/AFP)

Außenminister Johann Wadephul reist zur 60-Jahr-Feier der deutsch-israelischen Beziehungen in den Nahen Osten. Und hat eine heikle Mission.

Wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 1948 zuerst der Staat Israel, kurz darauf die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Damals erschien es undenkbar, dass diese beiden Nationen – Opfer und Täter im grausamen Genozid des Holocaust – jemals Seite an Seite stehen könnten. „Selbstverständlich wollte dieser Staat, der zu einem guten Teil von Überlebenden der deutschen Barbarei gegründet worden war, mit den Deutschen nichts zu tun haben“, schreibt der Politikwissenschaftler Daniel Marwecki in seinem Buch „Absolution? Israel und die deutsche Staatsräson“. Aber es sei eben nur Westdeutschland bereit dazu gewesen, die israelische Wirtschaft mit aufzubauen und die israelische Armee mit Waffen zu versorgen. Marwecki interpretiert Israels Entschluss, mit der Bundesrepublik zu kooperieren, so: „Man wählt das staatliche Überleben. Das Interesse war wichtiger als die Moral.“

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