Als Benjamin Netanjahu vor fünf langen Monaten wieder die Regierungsgeschäfte in Israel übernahm, da nutzte er gern eine Metapher aus dem Straßenverkehr, um die Sorgen der Welt angesichts seiner sehr rechten und sehr religiösen Koalition zu zerstreuen. "Ich bin es, der beide Hände am Steuer hat." Was folgte, war allerdings eine Geisterfahrt in Richtung illiberaler Abgrund, mit der er das eigene Land in zwei Lager gespalten und alle Befürchtungen von Israels Freunden in der Welt noch übertroffen hat. Nun aber gibt es Anzeichen, dass dem Premier ein Schwenk geboten erscheint. Kommt er also doch noch zur Vernunft? Oder wechselt er nur die Taktik?
Israel:Netanjahu hat sich den radikalen Kräften ausgeliefert
Im Westjordanland bauen Siedler ein mobiles Haus. Solche Vorhaben feiern die radikalen Kräfte in der israelischen Regierung.
(Foto: MENAHEM KAHANA/AFP)Der Stopp mancher Gesetzesvorhaben scheint auf einen moderateren Kurs der Regierung in Jerusalem hinzudeuten. Doch der Premier hat ein Problem.
Kommentar von Peter Münch
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