Sport und Politik:Olympia und die Toten von Dnipro

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Russische Athleten wie die Turnerin Angelina Melnikowa dürfen derzeit nur als "neutrale" Teilnehmer an Wettkämpfen teilnehmen. Gewinnen sie, werden sie danach gleichwohl im Kreml geehrt. (Foto: Loic Venance/AFP)

IOC-Präsident Bach sorgt sich um die Menschenrechte. Aber nicht so sehr, weil die Ukraine überfallen wurde, sondern weil ein paar russische Athleten derzeit von Wettkämpfen ausgeschlossen sind.

Kommentar von Claudio Catuogno

Russland führt Krieg gegen die Ukraine, und Thomas Bach sorgt sich in immer neuen Wortmeldungen um die Menschenrechte. Das wäre allzu verständlich, ginge es dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) dabei um Menschen wie Dmytro Scharpar, Eiskunstläufer bei den Olympischen Jugendspielen, oder den Boxtrainer Mychajlo Korenowskyj. Beide sind tot. Scharpar fiel in den Kämpfen bei Bachmut, Korenowskyj wurde als Besitzer der "gelben Küche" von Dnipro bekannt: In dieser feierte er noch den vierten Geburtstag seiner Tochter, es gibt davon ein rührendes Video in den sozialen Netzwerken. Dann schlug die russische Rakete ein. Der ukrainische Boxverband bestätigte den Verlust.

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