Coronavirus:Trauerspiel um Impfpflicht

Coronavirus: Eine Regelung, bei der sich nur Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeberufen impfen lassen müssten, ergibt für Gesundheitsminister Klaus Holetschek "keinen Sinn".

Eine Regelung, bei der sich nur Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeberufen impfen lassen müssten, ergibt für Gesundheitsminister Klaus Holetschek "keinen Sinn".

(Foto: Moritz Frankenberg/dpa)

Sogar die ehemaligen Befürworter rücken jetzt von einer Impfpflicht ab 18 Jahren ab. Rational ist das nicht - und für den Herbst könnte das ein fatales Signal sein.

Kommentar von Werner Bartens

Es hätte auch weiterhin gute Gründe für eine Impfpflicht ab 18 Jahren gegeben. Allerdings waren die Punkte, die dagegen sprachen, von besonderer argumentativer Schärfe: der falsch verstandene Freiheitsbegriff der FDP, Putins Vernichtungsfeldzug gegen die Ukraine, außerdem der Frühling. Also alles außer Corona. Befeuert von einer in zwei Seuchenjahren epidemisch angewachsenen pandemischen Erschöpfung entstand eine unwiderstehliche Sehnsucht nach dem Ende aller Schutzmaßnahmen und der Befreiung von etwaigen Infektionsschutzpflichten. Rational ist das nicht, aber rational waren Es-reicht-jetzt-Argumente noch nie. Die Diskussion um die allgemeine Impfpflicht offenbart sich von der "Orientierungsdebatte" vor wenigen Wochen bis zu ihrem jähen Ende in diesen Tagen als ein parlamentarisches Trauerspiel.

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