Hätte ein zweitklassiger Drehbuchautor sich das Szenario ausgedacht, hätten seine Produzenten gelacht – und mehr Lebensnähe verlangt. Zu absurd, zu wild, zu unrealistisch. Ob Kino oder Netflix, das glaubt keiner. Tausende kleine Geräte, die vom Geheimdienst mit Sprengstoff gefüllt und auf ein Funksignal am Dienstag und Mittwoch alle gleichzeitig in den Hosentaschen der Feinde explodieren, den Kommandeuren und Schildträgern einer Terrorgruppe Finger und Hände abreißen, ihre Augen blenden, sie an Bauch und Unterleib schwer verletzen.
Libanon:Diese Angriffe auf die Hisbollah sind wohl nur ein Auftakt
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In Beirut weiß jeder, dass allein Israel sich solche Attacken auf die Terrorgruppe ausgedacht haben kann. Und die Regierung in Jerusalem dürfte schon den nächsten Schlag im Kopf haben.
Kommentar von Tomas Avenarius
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Mehr als 2800 Verletzte, mindestens zwölf Tote: Das ist die vorläufige Bilanz einer koordinierten Attacke auf die Telekommunikation von Hisbollah-Mitgliedern. Berichten zufolge soll ein israelischer Geheimdienst die Geräte manipuliert haben.
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