Aktuelles Lexikon: Was ist die Herzkammer?

Ihm gehören die Herzen der meisten Dortmunder: Wahlsieger Alexander Kalouti (CDU). (Foto: Dieter Menne/dpa)

Sie ist zentral für den Kreislauf. Kein gutes Zeichen also für die Sozialdemokratie, wenn sie ihre „Herzkammer“ Dortmund verliert.

„Ein Herz kann man nicht reparieren“, nuschelte Udo Lindenberg einst in die Mikros, ohne die Fortschritte der Kardiologie angemessen zu würdigen. Offenbar war die Liedzeile metaphorisch gemeint und daher gilt der Titel wohl auch für die jüngste Schlappe der SPD, die bei den Kommunalwahlen in ihrer „Herzkammer“ die Stadt Dortmund an die CDU verloren hat. Medizinisch verfügt der Mensch über zwei Herzkammern, die linke und die rechte, was zur Frage führt, welcher Standort neben Dortmund noch von Sozialdemokraten als Stammregion angesehen wird. Im Herzen gibt es vier Hohlräume, die für das Ansaugen und Pumpen des Blutes durch den Kreislauf wichtig sind – je zwei Vorhöfe und zwei Kammern. Aus der Peripherie gelangt das sauerstoffarme Blut über Venen in den rechten Vorhof, von dort in die rechte Kammer, die es in die Lungen pumpt. Mit Sauerstoff angereichert kommt das Blut in den linken Vorhof zurück und wird sodann von der linken Kammer in die Aorta ausgeworfen. Die Herzscheidewand trennt linke und rechte Herzhälfte voneinander. Bei heftigen Rhythmusstörungen – der SPD nicht unbekannt – kommt es zum lebensbedrohlichen Kammerflimmern. Hier helfen nur beherzte Versuche der Reanimation, die Aussichten sind jedoch vage.