Es gibt Weihnachtswünsche, da zieht es einem das Herz zusammen. Bei diesem Wunsch zum Beispiel, der als Widmung in einem alten Buch steht. Es sind nur ein paar Wörter. "Glück und Gottes Segen", steht da, und "sei behütet", und darunter: "Deine Eltern". Nichts Besonderes eigentlich. Es ist dies eine Widmung, die es so oder ähnlich millionenfach gibt. Das Besondere ist nur die Datumszeile; sie lautet: "Kriegsweihnacht 1941". Der Kriegsweihnachtswunsch meiner Großeltern ist nicht in Erfüllung gegangen. Der Adressat für Glück und Gottes Segen, mein Onkel, wurde drei Monate später im Krieg erschossen.
Weihnacht:Ein Kind
Lesezeit: 4 min
Weihnachten: Das Kind, der Ernstfall des bedürftigen und hilflosen Menschen, der Mensch in seiner schwächsten Gestalt, ist Maß aller Dinge.
(Foto: Ute Grabowsky/photothek.net via www.imago-images.de/imago images/photothek)Nicht Götter gilt es zu ehren. Nicht Ideologien gilt es zu retten. Zu ehren, zu retten und zu schützen ist das Kind, das da liegt und schreit. Es ist der Ernstfall des bedürftigen Menschen.
Kommentar von Heribert Prantl
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Donald Trump
Nicht zu fassen. Oder doch?
Psychische Erkrankungen
Wie sich eine Depression äußern kann
Gesundheit
»Siebeneinhalb Stunden Schlaf waren mein Game-Changer«
Effizienter Abnehmen
Die beste Uhrzeit für Sport
Zähne und Zeitgeist
Generation Beißschiene