Die Idee eines vereinten Europas schien in den 1920er-Jahren noch weit entfernt zu sein – genauso wie die Idee eines gemeinsamen Fußballturniers europäischer Nationen. Umso revolutionärer klang das Konzept, das 1927 der begeisterte Schiedsrichter Henri Delaunay vorstellte. Es sollte zum Vorläufer der heutigen EM werden. Delaunay hatte seine Schiedsrichterkarriere der Legende nach wegen eines Unfalls beenden müssen, weil ihm seine Pfeife in den Mund rutschte und er sich am Gebiss verletzte, was ihn weg vom Fußballplatz und dafür in eine Verbandskarriere hinein führte. Er wurde dann Generalsekretär des französischen Fußballverbands und lieferte mit seinem Turnier eine Plattform für den großen Fußball: Die stilprägenden Teams der dreißiger und fünfziger Jahre aus Italien, Ungarn und Österreich gewannen das Turnier, das in den Kriegsjahren pausierte. Der europäische Fußballverband Uefa beschloss kurz nach seiner Gründung im Jahr 1954, das Nationenturnier von 1960 an alle vier Jahre auszurichten. Und benannte den Pokal nach dem Ideengeber: Am Sonntag, nach dem Finale der 17. EM, werden nun entweder Spanier oder Engländer den Henri-Delaunay-Pokal in den Berliner Himmel stemmen.
GeschichtsbildEine Idee, die bis heute trägt

Dem Schiedsrichter Henri Delaunay verdanken die Europameisterschaften im Fußball ihre Existenz – und die Sieger den Pokal.

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