MedizinHasenpest

In Deutschland sind wieder mehr Feldhasen zu sehen, doch nun bedroht sie die Tularämie. 
In Deutschland sind wieder mehr Feldhasen zu sehen, doch nun bedroht sie die Tularämie.  (Foto: Frank Rumpenhorst)

Seltene bakterielle Infektionskrankheit, derzeit werden in Niedersachsen aber vermehrt Fälle beobachtet. Auch Menschen können sich anstecken, besonders Jäger und Waldarbeiter sind gefährdet.

Von Werner Bartens

In der Osterzeit mag der Name Hasenpest naheliegend sein. In der medizinischen Fachwelt ist hingegen der Begriff Tularämie gebräuchlicher. Die Seuche, die derzeit in Niedersachsen etwas häufiger als sonst vorkommt, wird von Bakterien übertragen. Bisher wurde die Krankheit dort seit Jahresbeginn bei 22 Feldhasen festgestellt, ansonsten werden im gesamten Jahr etwa zehn Fälle beobachtet. Die Ansteckung erfolgt über den Keim Francisella tularensis, benannt nach der kalifornischen Kleinstadt Tulare, in der 1911 erkrankte Eichhörnchen beschrieben und anschließend die Bakterien erstmals isoliert wurden. Bei Hasen und anderen Nagetieren schwellen Milz und Lymphknoten an, es kommt zu einer Blutvergiftung, die meisten Tiere sterben innerhalb von ein bis zwei Wochen. Menschen entwickeln kleine Hautdefekte, die sich oft eitrig entzünden, die Infektion kann auch zu Bauchschmerzen mit Leber- und Milzschwellung, Blutvergiftung und Meningitis führen. Jäger sind einem höheren Risiko ausgesetzt; sie können sich durch Hautkontakt und auch beim Schlachten und Enthäuten infizieren. Jagdhunde können sich ebenfalls anstecken. Bei früher Behandlung mit Antibiotika ist die Prognose gut.

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