Diese zweieinhalb Jahre müssen quälend gewesen sein. Viel zu lange hat die bayerische Justiz versäumt aufzuklären, was in dieser Oktobernacht 2022 in Aschau passiert ist. Warum die Medizinstudentin Hanna Wörndl von ihrem 885 Meter langen Heimweg aus der Disco „Eiskeller“ abgekommen war. Warum sie am nächsten Nachmittag tot in der Prien geborgen wurde. Warum sie mehrere Wunden am Kopf hatte, warum beidseitig gebrochene Schulterdächer. Warum sie vor ihrem Tod den Notruf gewählt hatte. Manches wird vielleicht für immer ein Rätsel bleiben. Eines aber hätte das Landgericht Traunstein bereits im vergangenen Frühjahr feststellen können: dass nahezu nichts dafür spricht, dass es Sebastian T. war, der Hanna Wörndl ermordet hat.
MeinungMordprozess in Traunstein:Im Fall Hanna Wörndl hat das Gericht vielen Menschen unrecht getan
Kommentar von Benedikt Warmbrunn
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Der Bundesgerichtshof hebt das Urteil gegen den Angeklagten Sebastian T. auf. Bei der Vorsitzenden Richterin hält er Befangenheit für möglich. Zu Recht.

Mordfall Hanna Wörndl:Mein Sohn, ein Mörder?
Iris T. wollte helfen, als die Polizei eine Person suchte, die nachts durch Aschau gejoggt war. Jetzt sitzt ihr Sohn im Gefängnis. Und die Familie ist überzeugt: Das Gericht hat im Mordfall Hanna Wörndl nicht die Wahrheit gesucht, sondern einen Schuldigen.
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