Es war zwar gewiss nicht so beabsichtigt, doch im Grunde beschreibt das Etikett, mit dem Robert Habeck nun den Wahlkampf bestreiten soll, seine Lage recht gut. Er zieht weder als Spitzen- noch als Kanzlerkandidat durchs Land. Stattdessen soll er „Kandidat für die Menschen in Deutschland“ sein. Abgesehen von der Frage, für wen denn sonst, klingt der Titel natürlich leicht verdruckst. Als ob Habeck sich zwar gern Kanzlerkandidat nennen würde, aber angesichts der Umfragewerte von elf Prozent ja auch nicht vermessen sein will.
MeinungDie Grünen:Der Kanzlerkandidat, der nicht so heißen soll

Kommentar von Detlef Esslinger
Lesezeit: 3 Min.

Robert Habeck zieht an der Spitze einer plötzlich harmoniebedürftigen Partei in den Wahlkampf. Die hat ein Handicap, das größer ist als das der Konkurrenten.

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Bei einem Treffen Ende September in Potsdam begannen im Führungszirkel der Partei Überlegungen für das Ende des Bündnisses mit SPD und Grünen. Dabei kam es zu heftigen internen Kontroversen.
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