Nach Truss' Rücktritt:Großbritannien droht die Zombie-Lösung

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LIz Truss geht, wer kommt? Die politische Zukunft Großbritanniens bleibt ungewiss. (Foto: David Cliff/AP)

Das Königreich ist nach wie vor eine Klassengesellschaft. Das Wahlrecht fördert die Spaltung des Landes in zwei Lager. Und dann haben bei den Tories auch noch die Ideologen das Sagen.

Kommentar von Kurt Kister

Wenn man den Sitzungssaal des Unterhauses in Westminster sieht, fallen einem Begriffe wie gediegen, ehrwürdig, traditionsreich ein. In dieser Woche blieb von solchen Assoziationen wenig; in den Reihen der regierenden Konservativen gab es Handgreiflichkeiten, Schreiattacken und Drohungen untereinander. Kurz danach verkündete die Parteichefin und Premierministerin Liz Truss wegen offensichtlicher Unfähigkeit ihren Rücktritt. Die Tories sind nach dem Scheitern zweier Premierministerinnen und eines Premierministers - Theresa May, Boris Johnson, Liz Truss - innerhalb von drei Jahren als Partei eigentlich kaputt. Weil das so ist, werden sie mit allen Mitteln Neuwahlen verhindern wollen. Würden sie diese in absehbarer Zeit zulassen, verlören sie wegen des Mehrheitswahlrechts in Großbritannien wohl so viele Sitze im Unterhaus, dass dies sogar das Ende der Konservativen Partei bedeuten könnte, wie man sie in den vergangenen Jahrzehnten kannte.

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:Die Verblendete

Premierministerin Liz Truss, die in so kurzer Zeit so viel Unheil angerichtet hat, sind die Briten nun also los. Was das Land bräuchte, ist klar. Nicht aber, was die Tories ihm geben werden. Und alles ist eine Folge des Brexit.

Kommentar von Alexander Mühlauer

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