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Er weiß, wie man Abstimmungen gewinnt: Nigel Farage, Gesicht des Brexits und nun Vorsitzender von Reform UK.
Er weiß, wie man Abstimmungen gewinnt: Nigel Farage, Gesicht des Brexits und nun Vorsitzender von Reform UK. (Foto: Jacob King/AP)

Die Partei, Pardon, nominell ist es ja eine Firma, welcher der britische Populist Nigel Farage vorsteht. Das ändert aber nichts daran, dass sie gerade Wahlen gewinnt.

Von Michael Neudecker

Die Partei, die sich „Reform UK“ nennt, ist formal gesehen eine Firma: Im britischen Unternehmensregister wird sie mit der Nummer 16260766 unter dem Titel „Reform 2025 Ltd.“ geführt. Gegründet wurde Reform 2018 als „Brexit Party“, einige der Gründungsmitglieder kamen von der damals von Nigel Farage geführten UK Independence Party (Ukip). Farage selbst wechselte bald darauf ebenfalls in die Brexit-Partei. Kurz vor der Wahl 2019 wurde sie umbenannt, die Anteile der „Reform UK Party Ltd.“ wurden so aufgeteilt, dass Farage mit 53 Prozent Mehrheitseigentümer war. 2021 trat Farage als Parteichef zurück, behielt aber seine Anteile, wobei der Multimillionär Richard Tice finanziell erheblich zum Fortbestand beitrug. Tice ist heute wie Farage Abgeordneter für Reform im Unterhaus. Seit ein paar Monaten ist Reform eine Non-Profit-Firma ohne private Anteilseigner, Farage ist eingetragen als einer von zwei Vorsitzenden. Die Struktur der Partei/Firma trägt dazu bei, dass Farage fast uneingeschränkte Macht über sie ausüben kann, und wird immer wieder kritisiert. Aber das ändert wenig daran, dass sie nun bei den Kommunalwahlen signifikante Wahlsiege erringen konnte.

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