MeinungGrippe:Viele Menschen unterschätzen die Grippe immer noch. Mit tödlichen Folgen

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Kommentar von Werner Bartens

Lesezeit: 2 Min.

„Ich bin vergrippt“, das sagen viele. Aber Vorsicht mit solchen Ausdrücken. (Foto: Alicia Windzio/dpa)

Deutschland schnieft und rotzt vor sich hin, aber dieser Klassiker unter den Krankheiten wird chronisch verharmlost. Auch sprachlich wird die Influenza ständig bagatellisiert.  Leicht könnte man sich und andere schützen.

Würde man Experten fragen, welche Krankheit weltweit am meisten unterschätzt wird, käme wahrscheinlich ein unscheinbarer, alter Bekannter auf den ersten Platz: die Grippe. Klein, aber gemein. Zwar fehlt ihr der Exotenbonus, wie er Ebola, Corona, Zika und Chikungunya zusteht (erinnert sich noch jemand an die beiden Letztgenannten?). Doch was Verbreitung und Gefährlichkeit angeht, ist die Grippe ganz vorn dabei. Jährlich kostet die Influenza, wie sie auch genannt wird, bis zu einer Million Menschen das Leben, allein in Deutschland sind es in jeder Saison zwischen 5000 und 25 000. An der Malaria sterben zwar auch jedes Jahr zwischen einer halben und einer Million Menschen, doch die Infektionskrankheit ist weitgehend auf Tropen und Subtropen begrenzt. Die Grippe ist hingegen ein weltweites Phänomen, von Kentucky bis Kasachstan, von Lesotho bis Lettland leiden und sterben Menschen daran.

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:Grippe

Infektionskrankheit, an der jedes Jahr allein in Deutschland zwischen ein paar Hundert bis zu 25 000 Menschen sterben. Derzeit steigen die Infektionszahlen wieder.

Von Werner Bartens

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