Außenpolitk:Für die Golfaraber hätte es nicht besser laufen können

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Manchmal muss man sich tief verbeugen, um die Energieversorgung sicherzustellen: Wirtschaftsminister Robert Habeck zu Besuch beim katarischen Handelsminister Scheich Mohammed bin Hamad bin Kasim al-Abdullah Al Thani. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Auf einmal scheint die Devise westlicher Energiepolitik zu lauten: Nichts ist moralisch verwerflicher als die Abhängigkeit von russischem Gas. Nicht einmal die Aufwertung der eben noch geächteten Regime am Persischen Golf.

Kommentar von Dunja Ramadan

Kriege schaffen vor allem Verlierer, aber auch Gewinner, die die Gunst der Stunde zu nutzen wissen. Seit dem russischen Krieg in der Ukraine zeigt sich diese Logik auf der Arabischen Halbinsel besonders deutlich: Die Vereinigten Arabischen Emirate empfangen den syrischen Diktator Baschar al-Assad in dem Bestreben, ihn nach elf Jahren Krieg wieder in den Schoß der Arabischen Liga aufzunehmen. Ein Affront gegenüber der EU und den USA, die das Regime mittels Sanktionen und Isolation zu Verhandlungen drängen wollen. Und Saudi-Arabien? Lässt an einem Tag 81 Menschen hinrichten. Es ist der blutigste Tag in der jüngsten Geschichte des Königreichs. Wenige Tage später reist der britische Premier Boris Johnson trotzdem nach Riad, um Geschäfte zu machen.

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