Vor einigen Tagen erklärte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Bundesrat, allein im Umkreis von Köln operierten 85 Kliniken Darmkrebs. Nicht nur Lauterbach hält diese Zahl für zu hoch, schließlich handelt es sich um einen hochkomplexen Eingriff. Und die Patienten stehen vor einer unlösbaren Aufgabe, wenn sie sich für die richtige Klinik entscheiden sollen. Deshalb könnte man meinen, dass sie ihr Heil in Lauterbachs Klinikatlas suchen würden. Das Verzeichnis dokumentiert anhand vergleichbarer Daten, welche Kliniken für einen Eingriff gut ausgerüstet und personell ausgestattet sind und welche nicht. Doch seit der Einführung im Mai ist das Interesse an dem Atlas stetig gesunken, im Oktober klickten ihn nur noch 126 000 Menschen an. Sechs Monate zuvor waren es fast 1,4 Millionen. Wie kann das sein?
MeinungGesundheit:Der Klinikatlas zeigt einmal mehr, wie sich Minister Lauterbach selbst im Wege steht
Kommentar von Rainer Stadler
Lesezeit: 1 Min.
Die erste Ausgabe des Krankenhausverzeichnisses strotzte vor Fehlern. Das hätte der Minister vermeiden können, hätte er nur auf die warnenden Stimmen gehört. Aber das tat er nicht, wie so oft.
Krankenhausreform:Vergleichsportal für Kliniken ist gestartet
Im neuen Klinikatlas des Gesundheitsministeriums können Patienten die Leistungen von Krankenhäusern übersichtlicher vergleichen.
Lesen Sie mehr zum Thema