GeschichtsbildMinisterpräsident in Mainz

Rudolf Scharping im April 1991 vor dem rheinland-pfälzischen Landtag, kurz vor seiner Amtsübernahme.
Rudolf Scharping im April 1991 vor dem rheinland-pfälzischen Landtag, kurz vor seiner Amtsübernahme. (Foto: Sepp Spiegl via www.imago-images.de/imago images/sepp spiegl)

Seit 33 Jahren wird Rheinland-Pfalz von der SPD regiert. Hätte sich die CDU niemals vorstellen können.

Von Detlef Esslinger

Dieses Bild dokumentiert einen Unfall, jedenfalls aus Sicht der CDU; einen Unfall, von dem sie damals annahm, dass die Reparatur aber nicht so aufwendig sein würde. Das Bild zeigt den Chef der rheinland-pfälzischen SPD, Rudolf Scharping, im April 1991 vor einer Bastion, die für seine Partei als uneinnehmbar galt, dem Mainzer Landtag. Nach dem Krieg war dort stets die CDU stärkste Kraft gewesen. Das Amt des Ministerpräsidenten schien den Christdemokraten in der ländlichen, katholisch geprägten Gegend garantiert zu sein – weshalb sie Ende 1988 auch meinten, sich eine interne Revolte leisten zu können. Doch vom Sturz ihres Anführers Bernhard Vogel hatte sie sich 1991 noch nicht erholt. Dessen Nachfolger kam nie in Tritt, Scharping wurde tatsächlich Ministerpräsident. Er und die SPD richteten sich in der Staatskanzlei ein: 1994 folgte Kurt Beck, der 2013 an Malu Dreyer übergab, die nun Platz für Alexander Schweitzer macht. Die CDU hat seither mit sechs Wechseln im Landesvorsitz versucht, ihren Schaden zu richten. Im September muss der Nächste ran; Gordon Schnieder sein Name.

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