Wer suchte nun zuerst einen Ort zum Leben auf Grönland? Wohl die Inuit der Saqqaq-Kultur, die vor 4500 Jahren einwanderten, später folgten die Dorset- und schließlich die Thule-Kultur. Die Inuit waren aber nicht die Einzigen, die versuchten, ihr Leben dort zu meistern. Erik der Rote siedelte seine und weitere Wikinger-Familien Ende des 10. Jahrhunderts in Grönland an. Um präzise zu sein: So ganz freiwillig geschah dies im Falle Eriks des Roten nicht. Er musste Island wegen Mordes verlassen. Gewalt war offensichtlich ein Familienproblem: Schon Eriks Vater war einst aus Norwegen wegen Mordes geflohen und hatte sich deshalb in Island angesiedelt. Eriks Umsiedlungsprojekt war jedenfalls erfolgreich: Etwa 3000 Wikinger sollen um das Jahr 1000 in Grönland gelebt haben. Eriks Sohn Leif war es auch, der wohl als erster Europäer in Neufundland nordamerikanischen Boden betrat. Die Wikinger verschwanden aber noch vor der Neuzeit aus ungeklärten Gründen von Grönland – bis im 18. Jahrhundert Dänemark die Insel kolonisierte und ihr erst im 20. Jahrhundert weitgehende Autonomie einräumte. Ob die Grönländer diese Autonomie einer Zugehörigkeit zu den USA – wie vom designierten US-Präsident Donald Trump gewünscht – opfern würden?
Geschichtsbild:In Grönland

Inuit siedelten sich schon vor Jahrtausenden auf der Insel an. Im Mittelalter versuchten es die Wikinger – die von dort aus auch einen Abstecher nach Nordamerika wagten. Denkt Donald Trump deshalb, das Gebiet gehöre zu den USA?
Von Johanna Pfund
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