Das Oval Office, in dem sich am Freitag die denkwürdige Begegnung von Donald Trump mit Wolodimir Selenskij ereignete, gibt es seit 1934. Auch zuvor verfügte das Weiße Haus zwar über ein ovales Präsidentenbüro, es lag aber in der Mitte des Westflügels – und hatte nur ein Oberlicht. Der damalige Amtsinhaber Franklin D. Roosevelt ließ daher an der Südostecke des Flügels das Büro bauen, das seither alle Präsidenten nutzen. Es ist gar nicht so groß, wie man annehmen mag: 10,90 Meter längs und 8,80 Meter quer. Roosevelt ließ einen Korkboden verlegen, der viel aushielt, nur die Spikes der Golfschuhe seines Nachnachfolgers Dwight D. Eisenhower nicht. In den 1960er-Jahren ersetzte Lyndon B. Johnson ihn durch Linoleum, was Ronald Reagan, zwanzig Jahre später, scheußlich fand. Seitdem ist dort ein Parkett aus Kiefern- und Eichenholz. Jeder Präsident wechselt nach Gusto die Vorhänge, Teppiche, Gemälde, Büsten und Möbel aus – nur der Schreibtisch ist nun seit Jimmy Carter derselbe. Er holte den Resolute Desk zurück, den Kennedy dort hingestellt hatte. Er heißt Resolute Desk, weil er aus dem Holz des britischen Polarschiffs HMS Resolute gebaut wurde – und war ein Geschenk von Queen Victoria.
Aktuelles LexikonOval Office

Seit 1934 das Büro der amerikanischen Präsidenten: der Raum in der Südostecke des West Wing.
Von Detlef Esslinger

USA:Wie J. D. Vance im Oval Office Selenskij demütigte
Er wendete drei Techniken auf einmal an: Über die Rhetorik des US-Vizepräsidenten während des Eklats im Weißen Haus.
Lesen Sie mehr zum Thema