Geschichtsbild:Amtseid vor dem Kapitol

Hilflos gegen die Wirtschaftskrise, Sympathisant der Sklavenhalter: Die Bilanz von James Buchanan fiel verheerend aus. Hier seine Inauguration auf den Stufen des Kapitols, aufgenommen am 4. März 1857. (Foto: imago images / glasshouseimages)

1857 wird erstmal die Inauguration eines US-Präsidenten fotografiert. James Buchanan, der ins Weiße Haus einzog, gilt heute als einer der schlechtesten Präsidenten der US-Geschichte. Am Montag wird der 47. Präsident vereidigt

Von Reymer Klüver

Es war die erste Inauguration eines amerikanischen Präsidenten, die auf einem Foto festgehalten wurde: James Buchanan legte bei Sonnenschein am 4. März 1857 auf den Stufen vor dem Ostportikus des Kapitols seinen Amtseid als 15. Präsident der USA ab. Am Montag wird man beim 47. Präsidenten angelangt sein, und die feierliche Amtseinführung findet inzwischen vor dem Westportal des Parlaments auf einer Tribüne statt, von der aus der Blick auf die Mall und das Lincoln-Memorial am anderen Ende des langgestreckten Parks geht. Buchanan war keine glückliche Wahl als Präsident. Aus Angst vor Widerspruch berief er ein Kabinett von duckmäuserischen Ja-Sagern, führte das Land in eine Wirtschaftskrise, vor allem aber beförderte er den Amerika zerreißenden Konflikt um die Sklaverei, indem er sich unverhohlen auf die Seite der spalterischen Südstaatler stellte. Historikern gilt er als einer der schlechtesten Präsidenten der USA. Als Buchanan 1861 aus dem Amt schied, um eben jenem Abraham Lincoln Platz zu machen, dessen Denkmal sich heute dem Kapitol gegenüber auf der anderen Seite der Mall erhebt, standen die USA kurz vor dem Bürgerkrieg.

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