Energiekrise:Europa in Gas-Geiselhaft

Energiekrise: Russland liefert wieder so viel wie vor der Wartung, 40 Prozent der Leitungskapazität: Ankunftsort von Nord Stream 1 in Lubmin.

Russland liefert wieder so viel wie vor der Wartung, 40 Prozent der Leitungskapazität: Ankunftsort von Nord Stream 1 in Lubmin.

(Foto: Markus Schreiber/AP)

Wie viel jetzt aus der Pipeline kommt ist Nebensache: Putin hat Energie zur geopolitischen Waffe gemacht. Europa muss sich nun dringend schweren Fragen stellen - es geht um den Frieden auf dem Kontinent.

Kommentar von Stefan Kornelius

Wer Russland heute verstehen will, muss auf die Doktorarbeit Wladimir Putins schauen. Sie zu lesen ist inzwischen zwar unmöglich - das Werk, vermutlich ein Plagiat und noch dazu eine Auftragsarbeit, liegt unter Verschluss. Aber der Titel - "Die strategische Planung regionaler Ressourcen bei der Bildung von Marktbeziehungen" - ist die Verklausulierung dessen, was an diesem 21. Juli in Lubmin am Endpunkt der Pipeline Nord Stream 1 zu beobachten ist: Russland gestaltet "Marktbeziehungen" - freilich nicht nach Regeln der Marktwirtschaft, sondern nach denen der Geopolitik und der strategischen Interessen.

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