MeinungMesserangriff in Aschaffenburg:Geflüchtete ohne Papiere nicht mehr ins Land lassen? Der Vorschlag von Friedrich Merz bricht Europarecht

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Kommentar von Ronen Steinke

Lesezeit: 2 Min.

Auf dem Weg zum Haftrichter: Polizisten begleiten den mutmaßlichen Messerangreifer von Aschaffenburg ins Amtsgericht. (Foto: Daniel Löb/dpa)

Nach der Attacke in Aschaffenburg ein Einreiseverbot für Migranten zu fordern, ändert nichts an einem grundsätzlichen Problem: Zu oft bewirken die Lebensumstände in Flüchtlingsheimen, dass junge Männer auf die schiefe Bahn geraten.

Junger Mann, Herkunft aus dem Nahen oder Mittleren Osten, eingewandert mit riesigen Erwartungen an das Leben in Deutschland. Und dann – still sitzen in einer Unterkunft, wo ihm monate- oder jahrelang zwar Geld und Essen gegeben, aber gleichzeitig strengstens verboten wird, mit seiner Zeit irgendetwas Sinnvolles anzustellen, sei es einen Job zu suchen oder auch selbständig ein Geschäft zu gründen. Es gilt ein Arbeitsverbot. Und es gilt in manchen Fällen – etwa bei sogenannten sicheren Herkunftsländern – sogar ein Deutschkursverbot. Wenn ein solcher Zustand anhält, ohne Perspektive, ist das selten gut.

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Von Josef Wirnshofer (Text) und Thilo Schmülgen (Fotos)

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