Es war, zumindest am Anfang seiner Rede, ein bemerkenswerter Auftritt von Friedrich Merz. Der Bundeskanzler ging Punkt für Punkt auf die Kritik ein, die die Opposition in der vergangenen Woche im Bundestag an ihm geübt hatte. („Ich habe sehr genau zugehört.“) Er pries den Wert von Debatten. Und er sang ein Loblied auf den Kompromiss. Keine Partei habe bei der Bundestagswahl die absolute Mehrheit gewonnen. Man müsse aufeinander zugehen. Das zeige auch der Blick auf Länder wie die extrem polarisierten USA. Ein wesentliches Ziel seiner Regierung sei es deshalb, nicht konfrontativ zu sein und eine tiefe Spaltung der Gesellschaft zu verhindern.
MeinungBundestag:Merz hat die Grundregeln guten Regierens jetzt hoffentlich begriffen

Kommentar von Robert Roßmann
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Im Plenum spricht der Kanzler plötzlich von Kompromiss und Aufeinanderzugehen. Beides war bisher nicht seine größte Stärke, wäre aber dringend nötig, wenn man auf die Umfragewerte der AfD blickt.

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Friedrich Merz fordert „echte Reformen“ – betont aber auch die Notwendigkeit von Kompromissen. Die Opposition kritisiert seine Schuldenpolitik und fragt, warum der Kanzler nicht bei den Vereinten Nationen in New York ist.
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