Abschiednehmen:Wo am Grab gegessen und gefeiert wird

Abschiednehmen: Allerheiligen im ungarischen Salgótarján: Wer die Toten kennt, kennt die Lebenden.

Allerheiligen im ungarischen Salgótarján: Wer die Toten kennt, kennt die Lebenden.

(Foto: Peter Komka/AP)

Ein Friedhofsbesuch muss nicht düster sein. In Osteuropa lässt sich lernen: Trauern gehört zum Leben. Nicht nur an Allerheiligen.

Kolumne von Karl-Markus Gauss

Nächste Woche steht mit Allerheiligen ein hoher kirchlicher Feiertag bevor, und anderntags das eher familiäre Allerseelen, an dem nicht nur gläubige Christen ihrer toten Verwandten und Freunde gedenken. Im Osten Europas gibt es mehrere Festtage, die der spirituellen Vereinigung mit den abgestorbenen Geschlechtern gewidmet sind, und bei einem, der am ersten Wochenende nach Ostern begangen wird, war ich einmal am Zentralfriedhof von Chișinău, der Hauptstadt der Republik Moldau, dabei. Zum Paștile Blajinilor, dem orthodoxen "Ostern des Gedenkens", versammeln sich Zehntausende am Friedhof, der zum belebtesten Ort der Stadt wird. Die Mitglieder der oft weit verstreut lebenden Familien reisen aus allen Landesteilen, mitunter sogar aus Italien, Deutschland, Belgien an, um die Toten zu ehren und zugleich den Zusammenhalt der Lebenden zu stärken.

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