MeinungDemokratie:Pionier des Journalismus

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Kommentar von Andrian Kreye

Lesezeit: 2 Min.

Julian Assange auf dem Flug in die Freiheit. (Foto: Wikileaks via X/Wikileaks via X via REUTERS)

Julian Assange ist frei. So endet ein Rechtsstreit glimpflich, durch den alle Seiten viel verloren haben. Trotz allem ist dem Wikileaks-Gründer ein besonderer Platz in der Geschichte sicher.

Montag, der 24. Juni 2024, ist ein Feiertag für die Pressefreiheit und Demokratie. Nach sieben Jahren Asyl in der ecuadorianischen Botschaft und fünf Jahren Haft im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh hat der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks Julian Assange am Montag Großbritannien als freier Mann verlassen. Auf dem Heimweg in seine Heimat Australien wird er im US-Commonwealth der Nördlichen Marianen vor einem Gericht vorstellig. In einem Deal mit dem amerikanischen Justizministerium will er sich dort in einem von 18 Anklagepunkten wegen Spionage schuldig bekennen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er dafür zu fünf Jahren Haft verurteilt, die er schon in Großbritannien abgesessen hat. Damit kann die US-Justiz die rechten Kritiker im eigenen Land besänftigen. So endet ein politischer Rechtsstreit glimpflich, bei dem niemand gewonnen, aber alle Seiten viel verloren haben: Assange Jahre der Freiheit und seine Gesundheit; die USA ihren Ruf als Hort der Pressefreiheit; der Rest der Welt eine Enthüllungsplattform, die ohne ihren Gründer kaum noch etwas aufdeckte.

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