MeinungFrankreich:Macron wählt von vielen schlechten Optionen noch die beste

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Kommentar von Oliver Meiler, Paris

Lesezeit: 1 Min.

François Bayrou war eine zentrale Figur für den Aufstieg von Emmanuel Macron zum Präsidenten. (Foto: Gaizka Iroz/dpa)

Der Präsident macht François Bayrou nun doch noch zum Premier. Denn wenn sich einer in dieser schwierigen Lage halten kann, dann er.

Emmanuel Macron hat sich mal wieder sehr schwergetan mit einer Personalentscheidung. Das ist an sich keine Schande: Gerade ein Premier will gut ausgewählt sein, zumal jetzt, da das Parlament blockiert ist. Doch wenn man den Deutern der Pariser Machtkulissen glauben darf, dann tat sich Frankreichs Präsident bei der Berufung von François Bayrou zum neuen Regierungschef schwerer als sonst. Es gibt sogar die These, wonach ihn sein langjähriger Wegbegleiter Bayrou in einem fast zweistündigen Treffen im Élysée, das nun als „sehr angespannt“ beschrieben wird, sozusagen gezwungen habe, ihn auszuwählen. Wie genau, mit welchem Druckmittel – darüber wird noch spekuliert. Offenbar hatte Macron vor, ihn wieder einmal zu übergehen.

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