Die meisten Menschen müssen einen Kredit aufnehmen, bevor sie eine Immobilie oder ein neues Auto kaufen. Den Preis für das Leihen von Geld bezeichnet man als Zins. Der Rahmen für die Höhe der Zinsen in einer Marktwirtschaft wird von Notenbanken gesetzt. In der Euro-Zone ist es die Europäische Zentralbank (EZB), die mit der Festsetzung der Leitzinsen den Grundpreis für Darlehen festlegt. Am Donnerstag senkte die EZB sie zum ersten Mal seit 2019.
Es gibt drei Arten: Der bekannteste Leitzins ist der „Hauptrefinanzierungssatz“ – zu dem sich Banken längerfristig frisches Geld bei der Notenbank leihen können. Dieser Leitzinssatz bildet eine Art Preissockel für Kredite in der Wirtschaft.
Der zweite Leitzins der EZB ist der „Einlagensatz“. Er liegt unter dem Hauptrefinanzierungssatz und ist für den Finanzmarkt maßgeblich: Banken und Sparkassen halten stets Überschüsse auf ihren Konten bei der EZB. Diese Überschüsse werden mit diesem Einlagensatz verzinst. Beim dritten Leitzins der EZB handelt es sich um den „Spitzenrefinanzierungssatz“ – dieser liegt über dem Hauptrefinanzierungssatz: Zu diesem Zinssatz können sich Geschäftsbanken bei der EZB sehr kurzfristig, sprich über Nacht, Geld leihen.