Der Friedenswahlkampf der SPD erinnerte an Sprühsahne: Überall hinterließen die Sozialdemokraten, dick aufgetragen, das süße Wort Frieden, ein liebliches Versprechen. Aber der schaumige Schriftzug verlor schnell die Kontur und zerlief, bis er kaum noch zu entziffern war. War er Ausdruck einer Sehnsucht nach besseren Zeiten? Eine Anspielung auf die Nichtlieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine? Oder doch eine Warnung vor unfriedlichen Nationalisten im Westen? Nicht so ganz klar. Gäbe es für Wahlversprechen einen Nutri-Score, hätte die SPD mit „E“ für niedrigste Nährwertqualität abgeschnitten.
MeinungEuropawahl:Die Ampel muss sich Sorgen machen

Kommentar von Nicolas Richter
Lesezeit: 3 Min.

Der Bundeskanzler hat dem Wahlkampf der SPD dezidiert sein Gesicht gegeben, deswegen ist der historische Misserfolg der Partei auch sein eigener. Auch die Regierungskoalition als Ganzes hat schwer verloren. Das lässt Schlüsse zu für die Bundestagswahl 2025.

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