Gäbe es in der EU so etwas wie den „Mitarbeiter des Monats“, dann könnte Bulgarien für den August diesen Titel beanspruchen: Als einziges Mitgliedsland der Union ist der Balkanstaat der ausdrücklichen Bitte von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nachgekommen, eine Frau und einen Mann für einen Kommissionsposten vorzuschlagen. Von den restlichen 26 EU-Ländern haben 25 jeweils nur den Namen von einem Kandidaten oder einer Kandidatin nach Brüssel geschickt. Belgien hat sich bis zum Ende der Meldefrist am vergangenen Freitag sogar weder auf eine Frau noch auf einen Mann einigen können. Und – besonders peinlich: Der nächsten Kommission droht ein eklatantes Geschlechterungleichgewicht. Nach jetzigem Stand werden der EU-Exekutivbehörde zu fast drei Vierteln Männern angehören.
MeinungEuropäische Union:Die Trotzreaktion der Mitgliedsstaaten ist vor allem kindisch

Kommentar von Hubert Wetzel
Lesezeit: 1 Min.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wollte mehr Frauen in der EU-Kommission. Dass es nun genau anders kommt, ist wohl am ehesten mit Trotz zu erklären.

Europäische Union:Von der Leyens Suche nach den Frauen
Die Präsidentin will ihre neue EU-Kommission paritätisch besetzen. Von den Staats- und Regierungschefs erhält sie dabei bislang wenig Hilfe. Gibt es am Ende doch eine männliche Mehrheit?
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