In Estland sind bereits seit sechs Wochen Sommerferien, und weitere vier Wochen liegen noch vor den Schulkindern. Für die Erwachsenen höchste Zeit, den Stundenplan festzulegen – und die Unterrichtssprache. Als solche soll von 1. September an nur noch Estnisch gelten, nicht mehr Russisch. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer seit Jahrzehnten geführten Debatte, die 1991 mit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion begann. Neue Dringlichkeit erhielt sie mit dem Überfall des großen russischen Nachbarn auf die Ukraine, einen anderen ehemals sowjetischen Teilstaat. Seither erscheint die russische Sprache einigen in Estland sogar als Sicherheitsrisiko. Und die noch stärkere Besinnung auf die nationale Identität und Sprache soll ebendiese schützen.
Estland:Kein Russisch mehr in der Schule? Was man spricht, ist im Baltikum eine politische Frage geworden
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Von September an soll es Unterricht nur noch in der offiziellen Landessprache geben. Die Frage ist, was das für die ethnischen Russen bedeutet, die nun mal auch Teil der Nation sind.
Kommentar von Viktoria Großmann
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