Missbrauchsgutachten:Die grausame Kirche

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Den emeritierten Papst Benedikt überführt das Missbrauchsgutachten offenbar falscher Angaben. (Foto: Franco Origlia/Getty Images)

Die Leitung der Diözese München und Freising hat den Missbrauch von Kindern systematisch geduldet und vertuscht. Nicht zuletzt unter Kardinal Joseph Ratzinger. Sie zeigte über Jahrzehnte viel Verständnis für die Täter - aber leider nicht für die Opfer.

Kommentar von Nicolas Richter

Päpste und ehemalige Päpste müssen damit leben, dass sie an strengsten moralischen Maßstäben gemessen werden, immerhin sehen sie sich als Vertreter Jesu Christi auf Erden. Das gilt auch für den Umgang mit eigenen Fehlern. Gerade Benedikt XVI. könnte sich dabei Größe leisten, er hat das Amt längst hinter sich. Doch die Gelegenheit, Demut zu zeigen, hat der frühere Papst versäumt: In seiner Stellungnahme zum neuen Gutachten über sexuellen Missbrauch in der Erzdiözese München und Freising, für die er einst verantwortlich war, klingt Benedikt wie der Chef eines Autokonzerns, der von der jüngsten Abgasaffäre nichts gewusst haben will.

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Von Annette Zoch

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