Die türkische Außenpolitik folgt einer ziemlich einfachen Doktrin. In vier Worten: Wir reden mit allen. Mit Ausnahme von Israel, aber auch das erst seit dem Gaza-Krieg – noch vor einem Jahr traf Präsident Recep Tayyip Erdoğan in New York den israelischen Premier Netanjahu. Damals konnte sich Erdoğan sogar einen Besuch in Israel vorstellen. Lange her. Zuletzt ging Erdoğan auf den ägyptischen Präsidenten al-Sisi zu, lange Zeit sein persönlicher Feind; auch geht es gerade um ein Treffen mit Baschar al-Assad und einen Neuanfang mit Syrien. Jetzt wurde überdies bekannt, dass die Türkei den Brics-Staaten beitreten will, zu denen unter anderem Russland, China und Indien gehören, seit diesem Jahr auch Iran, Saudi-Arabien und Ägypten.
Türkei:Erdoğan misstraut dem Westen, aber aufgeben wird er ihn nicht
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Die Türkei sucht seit Monaten neue Partner, sie redet selbst mit eben noch verfeindeten Ländern wie Ägypten oder Syrien. Jetzt geht es um einen Beitritt zum antiwestlichen Brics-Verbund. Das sind nur Zweckbündnisse.
Kommentar von Raphael Geiger
Türkei und Syrien:Der Feind von gestern
Jahrelang mied Präsident Erdoğan den syrischen Machthaber Assad, die Türkei stand im Syrienkrieg fest auf der Seite der Opposition. Jetzt wollen sich die Staatschefs wohl bald treffen – und aussöhnen. Erdoğan hat dabei auch innenpolitische Motive.
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