Angeblich lebt es sich ja ganz fantastisch, wenn der eigene Ruf ruiniert ist. Sollte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan also bisher noch irgendwelche Hemmungen im öffentlichen Gebaren verspürt haben, kann er nun nach Lust und Laune walten auf der Bühne. Sein rüder Auftritt beim Vorspiel zum Nato-Gipfel, seine vogelwilde Verknüpfung einer angestrebten türkischen EU-Mitgliedschaft im Gegenzug zum Nato-Beitritt Schwedens, seine dreiste Einmischung in die inneren Angelegenheiten des skandinavischen Landes - das war das ziemliche Gegenteil von gutem Stil.
Türkei:Erdoğan nutzt die Macht der Geografie
Und plötzlich schaut's so harmonisch aus: Der türkische Präsident Erdoğan gibt Schwedens Regierungschef Kristersson die Hand. Nato-Generalsekretär Stoltenberg darf mit Erleichterung dabei sein.
(Foto: Pool/Getty Images)Der Präsident aus Ankara pflegt auf dem Nato-Gipfel seinen schlechten Stil. Sich darüber noch aufregen? Das wäre sehr naiv.
Kommentar von Tomas Avenarius
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