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Tragbar, leicht bedienbar, aber nicht wirksam genug: Bundeswehrsoldat mit der Drohnenabwehr „HP-47 Effektor“.
Tragbar, leicht bedienbar, aber nicht wirksam genug: Bundeswehrsoldat mit der Drohnenabwehr „HP-47 Effektor“. (Foto: Friedrich Bungert/Friedrich Bungert)

Störsender, der manchmal viel versprechend klingt, aber in der Praxis nichts ausrichtet

Von Joachim Käppner

Also, theoretisch geht das so: Überfliegt eine verdächtige Drohne einen Stützpunkt der Bundeswehr, richten die Soldaten ein tragbares Gerät namens HP-47 Effektor oder ähnliche Jammer auf den unwillkommenen Flugkörper, und schon trudelt er ab. Das Wort Jammer wird abgeleitet vom englischen Verb to jam, blockieren. Jammer kamen erfolgreich auch in Afghanistan zum Einsatz, um das Funksignal von per Fernsteuerung auslösbaren Sprengsätzen zu unterbrechen. Ähnlich sollen Drohnen gestört werden: Der Störsender unterbricht elektronisch auch die GPS-Steuerung zwischen dem Flugobjekt und seinem Lenker, eventuell muss es dann direkt notlanden oder stürzt ab. Es ist auch möglich, schlicht die Datenübertragung von Bildern verhindern. Das Problem bei den jüngsten Drohnen über dem Ausbildungszentrum für Flugabwehrraketen in Schwesing, wo ukrainische Soldaten an Patriot-Systemen üben: Was in der Theorie gut klingt, klappte in der Praxis nicht. Die Drohnen, offenbar Hightech-Geräte, zeigten sich von allen Störversuchen ganz unbeeindruckt. Wie so oft beim Militär gibt es gegen das Gegenmittel offenbar ein neues Gegenmittel, das in diesem Fall die Störung der Drohne vereitelte.

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