MeinungInternationale Politik:Reden ist notwendig, gerade in Zeiten der Feindschaft

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Kolumne von Heribert Prantl

Lesezeit: 4 Min.

Handschlag zwischen Menschen, die sich lange bekämpften: Israels Premier Jitzchak Rabin (li.) und Palästinenser-Chef Jassir Arafat, im Hintergrund US-Präsident Bill Clinton im Jahr 1993.
Handschlag zwischen Menschen, die sich lange bekämpften: Israels Premier Jitzchak Rabin (li.) und Palästinenser-Chef Jassir Arafat, im Hintergrund US-Präsident Bill Clinton im Jahr 1993. (Foto: Ron Edmonds/AP)

Frieden ohne Worte kann es nicht geben. Kontakt zu den Gegnern ist daher zu begrüßen, egal, wie verfahren die Situation ist.

In meinen frühen Journalistenjahren habe ich bei der Verleihung des Aachener Friedenspreises die Laudatio halten dürfen. Preisträger damals, im Jahr 1997, war der israelische Publizist, Politiker und Friedensaktivist Uri Avnery. Er warb mit aller Inbrunst und mit zorniger Weisheit für Frieden im Nahen Osten, für gegenseitigen Gewaltverzicht, für den Abzug Israels aus den besetzten Gebieten; er warb für das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat und für Jerusalem als gemeinsame Hauptstadt. Das ist lange her, und der Frieden im Nahen Osten ist noch viel weiter weg als damals: Das Papier der alten Friedensabkommen ist vergilbt; der Friedensnobelpreis für den israelischen Premier Jitzchak Rabin, seinen Außenminister Schimon Peres und für den damaligen Palästinenserführer Jassir Arafat ist Geschichte. Uri Avnery ist tot, und die von ihm gegründete Friedensbewegung Gusch Schalom ist alt und kraftlos geworden.

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