MeinungAfrika:Das 25er-Land

Kolumne von Heribert Prantl

Lesezeit: 4 Min.

Sein Großvater hatte ihn zur Ausbildung aus Westafrika nach Deutschland geschickt, später brachten die Deutschen ihn um: Rudolf Manga Bell, hier etwa 1896 in Hamburg.
Sein Großvater hatte ihn zur Ausbildung aus Westafrika nach Deutschland geschickt, später brachten die Deutschen ihn um: Rudolf Manga Bell, hier etwa 1896 in Hamburg. (Foto: ullstein bild Dtl./ullstein bild via Getty Images)

Die Zahl der Schläge mit der Nilpferdpeitsche schon für geringste Vergehen gab einst der deutschen Kolonie im heutigen Kamerun diesen Namen. Die Herrschaft des Kaiserreichs war bestialisch. Wie beginnt man Aussöhnung? Mit einem konkreten Schritt.

Kaba, "der Plantagentrank", ist sehr viel bekannter als die deutsche Kolonialgeschichte. Das Instant-Getränk ist schnell löslich, es ist sehr süß, enthält viel Zucker. Für die deutsche Kolonialgeschichte gilt das nicht. Sie ist zwar lang her, sie hat nicht lang gedauert, aber sie ist sehr bitter. Das deutsche Kaiserreich suchte und fand einen "Platz an der Sonne", wie man das damals nannte; es schlug ihn sich mit der Nilpferdpeitsche frei.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: