Ostdeutschland:Doppelwumms reicht nicht

Ostdeutschland: Teilnehmer einer Demonstration des Bündnisses "Bewegung Halle" ziehen durch Halle/Saale. In zahlreichen Städten Sachsen-Anhalts sollen am Montag Demonstrationen gegen die hohen Preise und die Energiepolitik stattfinden.

Teilnehmer einer Demonstration des Bündnisses "Bewegung Halle" ziehen durch Halle/Saale. In zahlreichen Städten Sachsen-Anhalts sollen am Montag Demonstrationen gegen die hohen Preise und die Energiepolitik stattfinden.

(Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Es ist Tag der Deutschen Einheit, und das Land fragt sich mal wieder, warum die Stimmung in den neuen Bundesländern so schlecht ist. Zeit, darüber zu reden, dass gerade sehr viel mehr auf dem Spiel steht als die Wohnzimmertemperatur.

Kommentar von Iris Mayer

Es gibt verschiedene Kategorien, mit denen jedes Jahr versucht wird, den Stand der deutschen Einheit zu beschreiben. Wie viel Prozent des West-Lohnniveaus der Osten inzwischen erreicht hat (aktuell 89). Wie viele Ostdeutsche an der Spitze eines Dax-Konzerns sind (auch nach 32 Jahren keine/r) oder wie oft das Begriffspaar Lebensleistung und anerkennen im selben Politikersatz fällt. Vergangene Woche war es die Zahl von 39 Prozent, die als entscheidende Größe in Erinnerung blieb. Nur so viele Ostdeutsche sind angesichts eines Krieges in Europa und einer Energiekrise in Deutschland zufrieden mit der Demokratie. Im Westen steht die Mehrheit mit 59 Prozent noch, aber auch da zeigt der Trend nach unten. Einmal mehr fragt sich das Land, warum die Stimmung im Osten so schlecht und die Skepsis so groß ist. Und wichtiger: (Wie) wird es besser?

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