MeinungGeschichte:Was soll aus den Erinnerungsstätten der Demokratie werden?

Kolumne von Norbert Frei

Lesezeit: 3 Min.

Die Paulskirche in Frankfurt am Main (Foto: dpa)

Die Orte der deutschen Demokratiegeschichte erzählen von Versuch und Irrtum, von Erfolg und Niederlage. Sie besser auszustatten und zu vernetzen, ist eine kluge Idee. Eine Herausforderung wird die Sanierung der Paulskirche sein - scheitert sie, wäre das mehr als eine lokale Blamage.

Viel ist seit einiger Zeit von Deutschlands wechselvoller Demokratiegeschichte die Rede. Dazu trug fraglos bei, dass sich, beginnend im November 2018 mit dem 100. Jahrestag der Ausrufung der Weimarer Republik, die runden Gedenkanlässe häuften - so im vergangenen Januar der 150. Gründungstag des preußisch-deutschen Kaiserreichs, das manche mittlerweile geradezu zum Motor der Demokratie-Entwicklung stilisieren wollen. Doch jenseits solch steiler Thesen, aus denen kein Historikerstreit mehr werden wird, gibt es für das neue Interesse an den Wegbereiterinnen und Wegbereitern unserer Demokratie einen unmittelbar politischen Grund. Er liegt in der Hoffnung, durch die Förderung von historischem Wissen der seit Jahren wachsenden Demokratieverachtung beizukommen, die spätestens seit der Bundestagswahl 2017 auch hierzulande offenkundig geworden ist.

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