Von einer hier nicht näher zu benennenden Regionalzeitung geht die Sage, dort habe sich einst folgende Begebenheit zugetragen: Zum Wochenende hin entschloss sich der Sonntagschef fürs Regionale, einen freien Mitarbeiter zur großen Kinderparty mit Hüpfburg und Dosenwerfen zu entsenden. Er griff daher zum Hörer – das, liebe junge Lesende, gab es damals noch, der Hörer gehörte zu dem klobigen Apparat, den man Festnetztelefon nannte – und wählte die Nummer des Mitarbeiters namens Walser. Kaum meldete sich eine sonore Stimme mit Namen, so trug ihm der Sonntagschef auf, das Kinderfest aufzusuchen, bitte Fotos der Hüpfburg nicht zu vergessen und den Text pünktlich abzugeben. Es heißt, erst habe in der Leitung – die, liebe junge Lesende, verband seinerzeit die Telefone – verblüfftes Schweigen geherrscht, dann aber habe der Ansprechpartner eine bemerkenswert ungnädige Antwort gegeben und aufgelegt. Erst da ging dem Lokalredakteur auf, dass er im Telefonverzeichnis des Büros in der Zeile verrutscht war und Martin Walser angerufen hatte, den berühmten und in solchen Dingen offenbar nicht sehr nachsichtigen Schriftsteller.
Glosse "Das Streiflicht"Wenn Trump den falschen Mann anruft, kann es peinlich werden
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Verwechslungen passieren jedem. Wenn aber der Präsident der Vereinigten Staaten aus Versehen den falschen Mann anruft, kann es leicht ein wenig peinlich enden – vor allem, wenn dieser Mann den Präsidenten für arm im Geiste hält.

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