Kriminalität:Licht an!

Der jüngste Hacker-Angriff gegen tausend Firmen beweist abermals: Der Westen muss mehr in die Abwehr von Cyberattacken investieren.

Von Helmut Martin-Jung

Kriminelle arbeiten im Dunkeln. Dass nun nach der erpresserischen Hacker-Attacke auf mehr als tausend Unternehmen die US-Geheimdienste mit ihren starken Scheinwerfern die Szene der Dunkelmänner ausleuchten wollen, könnte gleich für zwei Gruppen gefährlich werden. Zum einen für die Hacker selbst, die nun einem potenten Gegner gegenüberstehen.

Zum anderen aber auch für diejenigen, die diese Aktivitäten wenn nicht gutheißen, dann doch zumindest dulden. An erster Stelle der Verdächtigen steht eine Gruppe von Hackern aus Russland. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, würde das Verhältnis Russlands mit dem Westen noch stärker belastet, als es ohnehin schon ist.

Der Fall zeigt aber auch, wie verwundbar die vernetzte Welt ist. Einerseits ist sie darauf angewiesen, von neuen technischen Möglichkeiten Gebrauch zu machen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Auf der anderen Seite aber bringt das auch neue Gefahren mit sich.

Die westlichen Staaten als Gemeinschaft und jeder für sich müssen daher schnell viel besser werden in der Abwehr solcher Bedrohungen. Staatstrojaner, die selber von Sicherheitslücken in Software profitieren, sind dabei kontraproduktiv. Notwendig sind vor allem Investitionen in technische Abwehrsysteme sowie in Menschen, die sich damit auskennen.

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