Es kann nicht überall so schön sein wie in Bayern. Diese Überzeugung gehört zum Identitätskern der CSU - und das darf sie natürlich auch. Ungeachtet der Tatsache, dass der Himmel über den Freistaat auch nicht immer so ungetrübt weiß-blau leuchtet, wie das Markus Söder oder Alexander Dobrindt mit faszinierender Ausdauer darstellen, machen die beiden als Führungsfiguren einer Regionalpartei mit gelegentlichen bundespolitischen Ambitionen damit zunächst einmal nichts anderes als ihren Job. Es ist auch nicht grundsätzlich verwerflich, dass Söder und Dobrindt die Größe Bayerns gern dadurch herausstellen, dass sie die Unzulänglichkeiten des nichtbayerischen Teils der Welt beschreiben. Jede Identität lebt von ihrem Kontrast zu anderen Identitäten. Bei der traditionellen Winterklausur der CSU-Landesgruppe im Kloster Seeon haben es Söder, Dobrindt und anderen Christsoziale mit der Kontrastierung allerdings schwer übertrieben.
Bayern:Berlin-Bashing geht immer
Im Kloster Seeon hat es die CSU mit ihren Attacken auf den Rest der Republik und vor allem die Hauptstadt arg übertrieben - der Schwester CDU wird dieser Kurs noch Probleme bereiten.
Von Boris Herrmann
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