Als ganz Deutschland im Frühjahr über Waffenlieferungen für die Ukraine stritt, war von Markus Söder nicht viel zu hören. Bei Wurstlieferungen aber zeigte er sich entschlossen. Der Ministerpräsident und CSU-Chef spendierte 4000 Weißwürste für US-Soldaten, die in Bayern landeten, um später die Nato-Ostflanke zu verstärken. Daran ist nichts zu bekritteln, es war einfach eine nette Geste. Allerdings stellte sich schon die Frage: Ist das nun der größte Beitrag der CSU zur Debatte über den russischen Angriffskrieg? Denn auch die Wehrpolitiker der Landesgruppe im Bundestag meldeten sich erst hörbar zu Wort, als der Grüne Anton Hofreiter längst in Talkshows zum Militärexperten gereift war. Opposition, das musste die CSU erst lernen, sich zurechtfinden. Wohl stecken viele noch immer in diesem Prozess.
Bayern:Die Verzwergung der CSU
Selten war die CSU so sehr Regionalpartei wie jetzt. Denn Parteichef Markus Söder hat nur eines im Sinn: die Landtagswahl 2023. Und der Landesvater wünscht Ruhe.
Kommentar von Johann Osel
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