Coronavirus in Deutschland:Solidarität wie nie

Coronavirus in Deutschland: Eine Frau winkt ihrer Mutter in einem US-Pflegeheim durchs Fenster zu.

Eine Frau winkt ihrer Mutter in einem US-Pflegeheim durchs Fenster zu.

(Foto: AP)

Das Wesen des Menschen ist es, mit anderen in Kontakt zu sein. Darauf soll man vorerst verzichten. Unfassbar. Wenn es gelingt, kann dieses Lebewesen mal stolz auf sich sein.

Kommentar von Detlef Esslinger

Was war das für eine schöne Zeit, als die Themen noch Brexit, Erdoğan und Thüringen hießen. Als man dachte, jetzt bitte nicht auch noch eine Krise bei der CDU, gar ein Rücktritt; die Verhältnisse sind schon unübersichtlich genug. Zu den oft unbedacht dahergesprochenen Floskeln gehört die Wendung, dieses oder jenes sei das größte Soundso aller Zeiten. Sie ist schon deshalb absurd, weil sie meistens die paar Jahrzehnte, seit es Statistiken gibt, für die Erd- oder Menschheitsgeschichte hält. Was das Coronavirus betrifft, wäre sie ausnahmsweise zutreffend. Gab es das jemals, dass so viele Staaten mit so vielen Menschen in den Pausenmodus schalten? Indem sie Schulen, Kitas, Bibliotheken, Restaurants, Boutiquen schließen, den Besuch im Altenheim verbieten und so viele wie möglich ins Home-Office schicken, greifen sie im Grunde - und zum ersten Mal überhaupt - in das Wesen des Menschen an sich ein.

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