Corona:Richtig falsch

Corona: Die Mehrheit der Deutschen ist fürs Impfen, so wie diese Demonstrantin in Greifswald.

Die Mehrheit der Deutschen ist fürs Impfen, so wie diese Demonstrantin in Greifswald.

(Foto: Stefan Sauer/dpa)

Womöglich ist eine gesetzliche Impfpflicht für alle nur der Notausgang aus den ewigen Kontaktsperren und Einschränkungen der Grundrechte. Aber immerhin.

Kommentar von Heribert Prantl

Soll es eine gesetzliche Corona-Impfpflicht für alle geben? Demnächst wird im Bundestag wohl über diese Frage abgestimmt werden, die vor ein paar Monaten noch als politisches Tabu galt. Es geht bei dieser Entscheidung nicht einfach nur um irgendeinen Piks; es geht um die körperliche Unversehrtheit; es geht darum, ob und wie sie auf staatlichen Befehl und für einen heilsamen Zweck aufgehoben werden darf. Es wird verschiedene Gesetzentwürfe geben. Einer wird umfassend Ja zur Impfpflicht sagen, ein anderer wird umfassend Nein sagen; ein oder mehrere andere Gesetzentwürfe werden Jein sagen - nämlich Ja zu einer Impfpflicht für bestimmte Bevölkerungsgruppen, zum Beispiel für ältere Menschen; und Nein zur generellen Impfpflicht. Die Fraktionsdisziplin soll aufgehoben werden, so hat es der Bundeskanzler für die Regierungsfraktionen angekündigt. Die Abgeordneten werden also so abstimmen dürfen, wie es das Grundgesetz eigentlich vorsieht - "nur ihrem Gewissen unterworfen".

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Kolumne von Heribert Prantl

Heribert Prantl ist seit 1. März 2019 Kolumnist und ständiger Autor der Süddeutschen Zeitung. Zuvor leitete er das Ressort Meinung sowie die Innenpolitik und war Mitglied der Chefredaktion. Alle seine Kolumnen finden Sie hier.

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